Sascha Bahl – Kreistagsabgeordneter und Bundestagsdirektkandidat

Nach Meinung einiger meiner grünen Freunde hätten wir ja unglaublich große Sprünge bei der Arbeitsproduktivität gehabt. Daher wäre uns leider die Arbeit ausgegangen, weil menschliche Arbeit durch Maschinen ersetzt wurde. Darauf aufbauend gibt es dann die wildesten Forderungen, wie die Maschinensteuer oder die Arbeitszeitverkürzung.

Ein Blick in die Statistiken, hier die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zeigt aber überhaupt keine großen Sprünge in der Produktivität. Eher winzig Kleine. Oftmals ist sie sogar gesunken. Die Basis dieser Forderungen existiert schlicht nicht.

Aber, was sich einmal in den Köpfen verfestigt hat, läßt sich selbst durch Fakten kaum korrigieren. Dabei liegen die Gründe für die geringe Produktivität ganz offen auf der Hand. Die Investitionsquote sinkt seit Jahrzehnten und verharrt auf niedrigem Niveau. Das liegt vor allem daran, dass die Lohnsteigerungen zeitgleich rapide zurück gingen. Wer so die Nachfrage beschneidet, muss sich nicht wundern, dass die Unternehmen kaum Anreize haben mehr zu investieren. Und damit werden auch weniger Arbeitsplätze gebraucht.

Der Zusammenhang zwischen Lohnsteigerungen und Wirtschaftswachstum wird in den folgenden Statistiken offenkundig. Das Wirtschaftswachstum war in den 1970’ern am höchsten, weil die Löhne entsprechend stiegen. Danach sank das Lohnniveau ständig und mit ihm ging auch das Wirtschaftswachstum zurück, was wiederum steigende Arbeitslosigkeit verursachte.

Zudem wurden die Unternehmenssteuern immer wieder stark gesenkt, was aber immer zur Folge hatte, dass die Investitionsquote noch weiter zurückging. Steuersenkungen waren hier kein Anreiz für Investitionen, sondern das genaue Gegenteil. Wer Gewinne nicht reinvestiert, wird durch niedrigere Steuern dafür weniger “bestraft”.

Fazit: Eine großartig gestiegene Arbeitsproduktivität gibt es nicht. Arbeitslosigkeit ist vielmehr durch zu geringe Lohnsteigerungen und gesenkten Unternehmenssteuern verursacht worden.

Quellen:
Das große Paradox: Der Liberalismus zerstört die Marktwirtschaft – 1
https://makroskop.eu/das-grosse-paradox-der-liberalismus-zerstort-die-marktwirtschaft-1/

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 2020
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Publikationen/Downloads-Inlandsprodukt/zusammenhaenge-pdf-0310100.pdf?__blob=publicationFile

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